Begriffe und Bedeutungen

Gewaltbetroffene Person

Kein Mensch hat das Recht einen anderen Menschen verbal, emotional oder körperlich anzugreifen. Verbale Beleidigungen oder demütigende Aussagen, sind verletzender und prägender als viele Menschen denken. Sie reissen die Seele eines Menschen auseinander und haben schlimme emotionale Folgen. Mobbing ist nichts anderes als das Ausführen von psychischer Gewalt und das zerstören der Würde eines Menschen. Die Würde des von dieser Gewalttat betroffenen Menschen wird auf schwerwiegende Weise verletzt, die betroffene Person ist beschämt und ihr einziges Bedürfnis besteht darin, sich vor weiteren Herabsetzungen zu schützen.

Die weiteren verbalen, emotionalen oder physischen Übergriffe haben das Ziel die betroffene Person zu demütigen. Demütigung ist ein Gefühl von ungeheurer Wucht sowie Wirkmächtigkeit und greift auf verächtliche Weise den Selbstwert, die Identität sowie die Würde eines Menschen an. Daraus resultiert, dass sich dieser Mensch wertlos fühlt und er leidet nicht nur in den Momenten der emotionalen oder physischen Übergriffen sondern auch noch viele Jahre danach. Mit diesen gewalttätigen Erlebnissen, den zugefügten emotionalen Schmerzen und dem Leid des Mobbings, wird die Seele dieses Menschen dauerhaft zerstört und gebrandmarkt. Diese Ereignisse verändern für immer diesen Menschen er wird danach nie mehr wieder der gleiche Mensch sein wie vorher. Alle Schäden und Narben welche diese seelische Belastung hinterlässt, kann in einen gewaltigen Schock und schlussendlich und in den allermeisten Fällen zum Trauma, zur posttraumatischen Belastungsstörung oder durch ein vollendetes Suizid sogar tödlich enden.

Sie erlebt Grenzüberschreitendes Verhalten in Form von verbaler, nonverbaler, emotionaler oder körperlicher Gewalt, Demütigungen, Erniedrigungen, Beleidigungen, Ignoranz, Verleumdung, Beschimpfungen, Ausgrenzung, Verletzung der Würde, weil jederzeit ein erneuter Angriff oder eine weitere Demütigung erfolgen könnte, gegen diese sie sich nicht wehren kann und deswege einem ständigen Stress sowie der Angst ausgesetzt ist.

Die meisten Verletzungen ein von Mobbing-Betroffener Mensch aufweist, sind von aussen nicht sichtbar – unsichtbare emotionale Verletzungen heissen diese. Diese unsichtbaren emotionalen Verletzungen sowie der Schmerz, verankern sich tief in der Seele der betroffenen Person als:

Innere Verzweiflung, Angst, Scham, Leergefühl, Verwirrtheit, verlorenem Selbstvertrauen, Demütigung, starkem Gefühl von Hilflosigkeit und auch Traurigkeit, Selbstzweifel, Angst, Flucht in die Einsamkeit, starker Rückzug aus dem sozialen Umfeld, sozialer Rückzug mit meiden jeglicher Aktivitäten auch diejenigen welche diesem Menschen bis anhin Freude machten was zur totalen Isolation führt, die ganze Verbindung zur Gesellschaft wird zerrissen, massive Schwierigkeiten anderen Menschen zu vertrauen, starkes Gefühl des Alleinseins oder Losgelöst seins von anderen Menschen, weil sich viele Menschen aus dem sozialen Umfeld der betroffenen Person von ihr distanzieren, Trauma,  Posttraumatische Belastungsstörung, intensive Gefühle dass das Leben sinnlos oder leer ist, sowie schlussendlich das treiben an die Spitze und dem Wunsch nicht mehr zu leben……suizidale Entwicklung……Suizidgedanken….Suizidversuch……..vollendetes SUIZID…….TOD!

Suizid als einziger Ausweg und seine Entwicklung

Durch diese schwerwiegenden Verletzungen der Seele und die unhaltbaren daraus resultierenden Qualen, die Erniedrigungen, die unsichtbaren tiefen emotionalen Verletzungen, das verlieren der Würde, der ewige emotionale Stress, die starken Einsamkeitsgefühle, sowie die Verzweiflung, wird von der betroffenen Person das Suizid als noch einziger Notausgang aus dieser Situation gesehen. Aus Überlegungen ob weiterleben oder dem Suizid, wird es zum Gedankenspiel und dem Wunsch es bereits getan zu haben, denn das Weiterleben besteht nur noch darin, dass sich der emotionale Schmerz weiterhin in der Seele dieses Menschen hineinfrisst. Die definitive Entscheidung der Ausführung wird sehr kurzfristig getroffen und es entsteht bei der betroffenen Person ein Gefühl der Erleichterung, weil ihr fest klar wird, dass bald alles Leid, die seelischen Schmerzen, die Verletzungen, die ganzen Qualen dieser gewalttätigen Übergriffe mit den Demütigungen sowie die Einsamkeitsgefühle bald vorbei sein werden. Das Abschiednehmen vom Umfeld beginnt. Von sich selbst hat die betroffene Person bereits Abschied genommen und in unscheinbar kürzester Zeit auch von dieser Welt…….. 

Trauma

Trauma wird aus dem griechischen abgeleitet und bedeutet Wunde und Trauma entsteht durch eine starke seelische Erschütterung. Als typische Folge der ganzen erlebten Gewalt und den dazugehörenden Auswirkungen, reagiert die Seele mit der Reaktion auf die belastenden Ereignisse, welche von der betroffenen Person nicht verarbeitet werden können und extreme anhaltende seelische Auswirkungen zur Folge haben. Denn Trauma ist nicht, was einer Gewaltbetroffenen Person passiert ist. Es ist, das, was im Inneren dieses Menschen passiert, als Folge dessen, was dieser Mensch erlebt hat. Diese überwältigende Macht des Erlebten, die Hilflosigkeit des situationsbedingten Ausgeliefertseins sowie die bedrohende Leere und Einsamkeit, weil die betroffene Person ständig ganz alleine auf sich gestellt ist, der unhaltbare seelische Schmerz ausgelöst durch die Demütigungen und die Diffamierungen der permanenten Gewalterfahrung und die tiefen Verletzungen der Seele welche mit Trauer, Qual, Leid gefüllt werden, haben für die betroffene Person traumatische Folgen.

Posttraumatische Belastungsstörung / emotionale Flashbacks

Können die traumatischen Ereignisse nicht verarbeitet oder durch eigene vorhandenen Kräften bewältigt werden, entsteht die posttraumatische Belastungsstörung. Daraus entstehen die quälenden emotionalen Flashbacks, welche wie Erinnerungsblitze für die betroffene Person eine besondere Form des Erlebten wiedergeben.

Gehüllt in Angst sowie in ständiger Alarmbereitschaft durch die bereits schlimmen erfahrenen Erlebnisse, beginnt das Vermeidungsverhalten. Die betroffene Person versucht den angstauslösenden Faktoren, wie zum Beispiel die gewaltausführenden Menschen sehen, ihre Anwesenheit ertragen, ihre Stimmen hören oder das aufhalten an gemeinsamen Orten nicht entstehen zu lassen um Flashback Situationen zu vermeiden. Entstehen diese trotzdem, werden für die betroffene Person in derartigen Stresssituation von emotionalen Flashbacks Überlebensinstinkte wach, die für sie archaische Reaktionsmuster auslösen. Bestimmte Ereignisse dieser Erinnerungen der verbalen, emotionalen oder körperlichen erlebten Gewalt werden spontan und unwillkürlich durch das aufkommende Flashback wiedererlebt, was Flucht, Erstarrung, Herzrasen und Atemnot auslösen kann. Das Wiedererinnern der Gewalttat und die daraus schmerzhaften begleitenden Gefühle sind dann so intensiv, dass die betroffene Person die traumatischen Ereignisse welche zum Trauma führten noch einmal erlebt. Sie fühlt sich in die damalige Situation zurückversetzt und erlebt diese intensiv und quälend noch einmal. Plötzlich wird die Vergangenheit zur Gegenwart und die Gegenwart wird erlebt, als ob die betroffene Person in der Vergangenheit ist.

Auch für den Familien- oder dem Freundeskreis des traumatisierten Menschen sind die Situationen eines Traumas oder eines erlebenden emotionalen Flashbacks sehr belastend.

Victim Blaiming

Alle Menschen sind verletzlich. Weil sich dies kein einziger Mensch für sich alleine gerne vorstellt oder eingesteht, zweifeln viele Menschen eine Gewalttat durch Mobbing oder eine generelle Gewalttat an. Menschen welche eine Gewalttat erfahren haben, erhalten von anderen Menschen anstelle von Empathie, Empörung, Mitleid, Abneigung, Misstrauen und das Ganze gemischt mit Ignoranz. So lange diese Gewalttat welche von Mobbing ausgeht, vom Umfeld nicht als Gewalttat akzeptiert wird und die Täter:innen nicht zur Verantwortung gezogen werden, desto schlimmer wird die ganze Situation für die betroffen Person.

Das finden von Worten sowie die Sprachlosigkeit um diese erlebte Gewalttat zu beschreiben sowie zu erklären ist für die betroffene Person sehr schwierig. Es gibt keine Worte eine durch Mobbing erlebte Gewalttat sowie den daraus entstandenen seelischen Schmerz, die vielen Qualen oder die Demütigungen zu beschreiben. Deswegen dauert es sehr lange, bis sich durch Mobbing der gewaltbetroffene Mensch seinem Umfeld gegenüber öffnet und über die erlebte Gewalttat spricht. Sie schweigt sehr lange aus Angst und vor allem aus Scham, dass sie diese Gewalterfahrungen erleben musste und von ihrem Umfeld deswegen nicht ernst genommen wird. Beginnt oder versucht die betroffene Person darüber zu sprechen, zu erzählen oder sich zu wehren, beginnt zuerst das soziale Umfeld und danach auch die gewaltausführenden Menschen, die Gewalttat zu verharmlosen mit der Argumentationsstrategie des Victim Blamings.

Das Umfeld zweifelt die Gewalterfahrung der betroffenen Person an um jegliche Kritik an die Täter:innen abzuwerten. Es bagatellisiert die erlebte emotionale Gewalt sowie die Demütigungen mit welcher die betroffene Person zu kämpfen hat – somit ist eine Gewalterfahrung für die betroffene Person nichts Dramatisches. Das Victim Blaiming ist für die gewaltbetroffene Person genauso belastend wie die bereits erlebte verbale und emotionale Gewalttat sowie die daraus entstandenen tiefen seelischen Verletzungen und sie wird somit weiterhin ungerechten Verhaltensweisen ausgesetzt. Die betroffene Person würde diese Rolle in die sie erneut hineingerät am liebsten von sich weisen um das wiederholte Ausgeliefertsein zu verhindern, denn sie hat erneut keine Möglichkeit für die eigenen Rechte einzustehen.

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